O tuneful Voice
Joseph HAYDN: aus Englische Kanzonetten (Anne Hunter)
(1732 – 1809)
A Pastoral Song
Despair
The
Wanderer
Sympathy
She
never told her love
O
tuneful Voice
Antonín DVORÁK: aus Písne milostné –Liebeslieder,
op. 83
P A U S E
(1810 – 1856)
Lied eines Schmiedes
op.90 Nr.1
Meine Rose op.90 Nr.2
Kommen und Scheiden
op.90 Nr.3
Einsamkeit op.90 Nr.5
Der schwere Abend
op.90 Nr.6
Requiem op.90 Nr.7
Zum Programm :
O tuneful Voice lässt den Zuhörer die
Entwicklung des empfindsamen Liedes von der Zeit der Wiener Klassik und
Aufklärung bis zum französischen Jugendstil nachfühlen. Die meisten der
ausgewählten Lieder sind Liebeslieder, nur Robert Schumanns Vertonungen von
Gedichten Nikolaus Lenaus spannen den Bogen der Ausdruckslyrik etwas weiter.
Zu Beginn stehen späte Lieder
Joseph Haydns, eine Auswahl aus den Englischen Kanzonetten. Diese Stücke wurden im Gegensatz zu
früheren Liedern, die eher einem gesellschaftlich erbauenden Zweck dienten,
ausschließlich um ihrer selbst willen als autonome Kunstwerke geschrieben. Es
sind Tonbilder voll von bezwingender Intimität und Gefühlsdichte basierend auf
Dichtungen von Anne Hunter, die phantastische Stoffe und große Gefühle
bevorzugen.
Danach folgen Antonín Dvoráks Písne mílostne – Liebeslieder,
op.83, Kompositionen, die eine Verbindung von früher Inspiration und
später Meisterschaft des Komponisten darstellen. 1888 entstanden, sind sie
Überarbeitungen bzw. Neufassungen von Stücken aus Dvoráks Jugendwerk
„Cypressen“. Sie sind typische Beispiele des Dvorákschen Liedes, voll von ergreifender
Ausdruckskraft in Kombination mit naturhafter Melodik und berührender
Schlichtheit.
Der zweite Teil des Konzerts
beginnt mit Robert Schumanns Sechs Gedichten, op. 90 nach Versen von Nikolaus Lenau, welcher
1850 in geistiger Umnachtung verstarb. Die Lieder zählen zu den stärksten
Eingebungen des Komponisten, fast beispiellos in ihrer Ausdruckskraft und
schmucklosen Wahrhaftigkeit. Als siebentes und Schlussstück erklingt Requiem, das ein altes
katholisches Gedicht als textliche Grundlage hat und das wohl als Huldigung an
den verstorbenen Dichter zu verstehen ist.
Den Abschluß bilden schließlich
ausgewählte Lieder Reynaldo Hahns, ein Protagonist der französischen „Belle
Epoque“. Reynaldo Hahn wurde in Caracas, Venezuela geboren, übersiedelte aber
bereits im Alter von drei Jahren nach Paris, wo er dann auch seine musikalische
Ausbildung erhielt (so zählt u. a. auch Jules Massenet zu seinen Lehrern). Hahn
verband eine besondere Freundschaft mit dem Dichter Marcel Proust, einer
zentralen Figur der „Belle Epoque“. In diesen Kreisen verbreitet sich auch sein
Ruf als Liedkomponist sehr rasch, nicht zuletzt auf grund der Tatsache, dass er
selbst über ausgezeichnete stimmliche Fähigkeiten verfügte und seine Lieder in
Gesellschaften vortrug.
Die Lieder in diesem Programm
sind meist Liebeslieder, die das Publikum die delikate Atmosphäre des Paris der
Jahrhundertwende spüren lassen.